Haptische Eindrücke im Europäischen Klassenzimmer

Publiziert am 20.05.2015

Grashaus Europakarte aachenstricktschoen 2Grashaus Europakarte aachenstricktschoen 3Grashaus Europakarte aachenstricktschoenGrashaus Europakarte aachenstricktschoen 4Grashaus Europakarte aachenstricktschoen 6Die gestrickte, gehäkelte, genähte und gestickte Europakarte hängt. Sie schmückt das Europäische Klassenzimmer im GRASHAUS in Aachen und wird hoffentlich Horden von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Freude bereiten und Europa auf eine etwas andere Art näher bringen.

Es ist schwierig zu beschreiben, wie es sich anfühlt, wenn man ein Jahr daran gearbeitet hat.

Alleine – als Künstlerin, die jeden Schritt vordenken und planen muss. Die immer wieder ganz tief in dieser Arbeit versinken können und ebenso spielerisch und ernsthaft zur gleichen Zeit Abstand gewinnen muss. Vom Wesen her sind gestalterischer Prozesse unberechenbar. Sie entfalten ein ungeheures Potential im Fehlschlag und ihnen ist eine gewisse Ausschließlichkeitsklausel eigen. Wer abtaucht in den künstlerischen Prozess tut dies mit Haut und Haaren…will heißen mit ganzer Seele. Aufzutauchen nach einem Jahr und das Ergebnis im Außen ansehen zu können ist ein besonderer Moment in einem solch intensiven Prozess. Verbunden mit euphorischen Glücks- und Wehmutsgefühlen. Der Wehmut jetzt wieder ganz und gar im Alltag aller anderen Anforderungen anzukommen.

Es war ein genauso intensiver gemeinsamer Prozess. Einige der Beteiligten haben sich lange und immer wieder mit mir eingelassen auf diesen Entwicklungsprozess. Ihnen sei sehr herzlich gedankt. Denn sie waren es, die in entscheidenden Momenten geholfen haben den Horizont wieder zu öffnen für das Ganze oder eine mutige Entscheidung für oder gegen Farben, Strukturen und Techniken zu treffen. Andere haben über kürzere Phasen das Feuer an der Lust erhalten. Denn auch wenn die Aufgabe spannend ist – über ein Jahr braucht man eine große Menge Motivation. Und die kam oft im rechten Augenblick von den vielen, die unermüdlich bereit waren Aufgaben zu übernehmen, Länder zu häkeln oder die 4. Schicht von Gebirge nach Skizzen anzufertigen. Freestyle – ohne Anleitung natürlich.

Und wenn ich das so sagen darf, auch wenn wir ein Team sind, oder gerade deshalb:
ohne Martin und Angelika Görg und Julia Babendreyer würde es diese Europakarte nicht geben. Julias Sachverstand und ihre unermüdliche Ausdauer, Angelikas klare Art zu kalkulieren, zu organisieren und immer im richtigen Moment ein Wort des Verständnisses oder einfach ein umwerfendes Lachen auf den Lippen zu führen, Martins Durchsetzungsvermögen, seine Zielstrebigkeit und sein Verhandlungsgeschick auch in schwierigen emotionalen Schieflagen…dieses Team ist einfach umwerfend gut.
Und so lassen sich dann auch die Ergebnisse sehen.

Wir sind gespannt auf unser nächstes Projekt…es wäre an der Zeit unser Schulprojekt world-wide-wool,net weiter voran zu treiben und neue kulturelle Bildungs-Projekte rund um die textilen Techniken zu kreieren und anzubieten.

Wer die Europakarte ansehen, anfühlen oder einfach wirken lassen will in ihrer Monumentalität in den Räumlichkeiten des GRASHAUSES…der meldet sich an bei der Stadt Aachen zu einer der öffentlichen Führungen, die samstags um 15 Uhr angeboten werden.
Wer mit einer Klasse oder einer Gruppe Kinder oder Jugendlicher das Europäische Klassenzimmer besuchen will, der kann diese Gruppe auch einfach und unkompliziert bei der Stadt Aachen anmelden.

Hier der Link zur Anmeldung für Führungen oder Gruppen/Klassen >>>

 

Die Fotos für diesen Beitrag hat die Fotografin Gloria Jansen gemacht. Wir danken Ihr herzlich!

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