Immaterielles Kulturerbe

Publiziert am 25.10.2013

Die Deutsche UNESCO-Kommission lädt am 30. Oktober 2013 in Berlin zu einem Fachsymposium zum Thema „Immaterielles Kulturerbe erhalten und wertschätzen“ ein.

aachenstricktschön möchte mit immer mehr interessierten Menschen in der Region ins Gespräch kommen, inwiefern und mit welchen Strategien der Erhalt traditioneller Handarbeitstechniken wie Stricken, Häkeln, Weben oder Sticken und das Wissen um die Herstellungsprozesse zur Tuchherstellung in der Region aus vielen Jahrhunderten lohnenswert und machbar ist.

Wir sind der Meinung der Erhalt und die Wertschätzung sowohl der traditionellen Handarbeitstechniken, als auch des durch Industriedenkmäler, Vereine, Museen und von einzelnen Personen übermittelten, teilweise Jahrhunderte alten Wissen rund um das Leben der Tuchmacher und die Produktionsprozesse von Stoffen und Kleidung in Aachen und der EUREGIO Maas-Rhein ist von großer Bedeutung –  auch vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen auf dem Weltmarkt der Textilproduktion.

Dafür haben wir gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern ein breit angelegtes, grenz- und genreüberschreitendes textiles Kultur- und Schulprojekt world-wide-wool.net entwickelt, dass wir stetig ausbauen.

Und dies nicht mit dem Ziel das aus den Schulen verschwindende Unterrichtsfach Handarbeit wieder einzuführen.
Unser Anliegen reicht wesentlich weiter, greift aktuelle Entwicklungen aus der Do-it-yourself (DIY)-Bewegung auf, möchte Akzente setzen in der Diskussion rund um Kulturelle Bildung und die Entwicklung von vernetzenden Lernprozessen und in Bezug auf unser kulturelles Erbe.
Denn um die Kraft eigener Entscheidungen in einer globalen Gesellschaft auch regional sinnvoll entfalten zu können, braucht jeder einzelne Mensch – und vor allem die jungen Menschen – eine Ahnung davon, wie sie selber mit der Geschichte und ihren kulturellen Wurzeln verbunden sind und welche Wege sich in die Zukunft eröffnen lassen können. Dies kann nur gelingen, wenn Lernsituationen geschaffen werden in denen mit allen Sinnen und auf praktische Art & Weise tradiertes Wissen auch verschiedener kultureller Wurzeln verknüpfbar werden kann mit der eigenen Biografie und Gegenwart und den für die Zukunft wichtigen eigenen und tradierten Erfahrungen aus der Geschichte heraus.

Das textile Medium bietet sich für dieses Anliegen durch seine sowohl gesellschaftlich wie individuell relevante Rolle als Träger von kulturellen Codes und Erfahrungen als Kommunikations- und Forschungsmittel an.

Wichtig ist mit den Akteuren dieses euregionalen Wollrouten-Projektes, mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern der Region und mit Experten aus verschiedenen Fachgebieten interdisziplinär und grenzüberschreitend immer weiter ins Gespräch zu kommen über die Wirkungen und die Nachhaltigkeit des von uns initiierten Kulturprojektes.

Wir möchten das Fachsymposium der UNESCO als Ausgangspunkt für eine stetige Auseinandersetzung zum Thema nehmen und werden auch im kommenden Jahr innovative Formen für Diskussionen initiieren. Mit diesem Blog möchten wir eine Keimzelle anbieten, die sich den Bedürfnissen der Mitwirkenden an diesem Austauschprozess und der Vision der Initiatoren entsprechend parallel zu den praktischen Umsetzungen unserer Projekte nachhaltig und klug entwickelt.

Das Booklet zum Projekt finden Sie: hier

Und wir werden über weitere Termine in diesem Blog berichten und laden Sie herzlich ein sich an diesem Austausch rund um das textile Medium und kulturelle Bildungsprozesse zu beteiligen.

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