aachenstricktschön…in Wald und Wiese rund um den KuKuK

Publiziert am 18.07.2011

 

Am 17. Juli 2011 gab es „Wolle im Köpfchen“ zwischen 12 und 20 Uhr

Wir haben die Grenzkunstroute011 und den KuKuK ein wenig bestrickt…und wer am 11. Juni nicht dabei war, der war wohl am 17. Juli dabei…denn der Wald war voll, alle hatten Spass und am KuKuK hatte das Team des Cafés alle Hände voll zu tun.

Die guerillamäßige Bestrickung der Grenzkunstroute kann im Rückblick als gelungen betrachtet werden. Selbst der Kurator der Kunstroute rund um den KuKuK, Benjamin Fleig, ließ sich überraschen und mitreißen vom Spiel mit den Dimensionen, der Wahrnehmung von Natur und Kunst, den Möglichkeiten des textilen Mediums mit all seiner Weichheit doch sehr präsent und nachhaltig in das einzugreifen, was unseren Blickwinkel auf die Welt beeinflusst.

Wer die beiden gestrickten Fingerhüte im Feld nicht fand…der konnte aber wenigstens die Weinbergschnecke im Hang nicht übersehen. Denn deren Dimension war weit über Schneckenmaß erhöht.
Rot ist die Farbe, die der Kunst im Wald besonders gut entgegen kommt…und so waren es die gestrickten, im Wind wehenden Flächen von Mimi Can und die Grenzsteinlinien, die einen besonderen Platz in der Rangfolge zwischen Kunst und Kitsch einnahmen und auch die überzeugen konnten, die die Guerilla-Strick-Aktion ansonsten mit einem Lächeln eher nicht der echten Kunst zuordnen wollten.

Der sich im Wald bunt räkelnde Ast, die in feschem schwarz-weiß Muster gehaltenen Mittelstreifen und das Essemble aus quietschgelbem Mülleimerdeckel und flauschig bestrickter Bank an der Weggabelung wurden von vielen Rundgängern der Route als willkommene und bereichernde Installationen im Reigen der Kunst wahrgenommen.

Zu fragen bleibt, was wir erwarten, wenn wir wissen, wir könnten etwas Gestricktes erblicken…und finden es einfach nicht. Ob es daran lag, dass die Fingerhüte auf der Lichtung voller echter Fingerhüte gehäkelt waren…und eben nicht gestrickt. Nein, wohl eher lag es daran, dass wir doch immer nicht so genau hinschauen. Und es vielleicht auch nicht können sollten. Denn wenn wir ein Fingerhutfeld auf einer Lichtung nicht als solches direkt einsortieren könnten in unseren Wahrnehmungsverarbeitungsapparat…als was würden wir es dann anfangen wahrnehmen zu wollen? Wenn wir uns tatsächlich bei jedem Blick in die Landschaft alle Details ansehen würden und müssten, würde unser Gehirn sehr schnell überlastet sein und wir keinen Schritt im Leben tun können, ohne uns ständig vergewissern zu müssen, dass alles an seinem Platz und in seiner Ordnung ist.
Ein Fingerhutfeld auf einer Lichtung ist ein Fingerhutfeld…egal ob gehäkelt oder echt. Erstmal egal…

Wir haben uns sehr über die überaus große Ressonanz auf unsere Aktion und die sehr gelungene Kooperation mit dem KuKuK gefreut! Vielen Dank an alle, die den Tag zu einer gelungenen Veranstaltung haben werden lassen.
Und wir sind nun nach diesen doch auch aufwändigen Anfertigungen der Objekte und Installationen umso begeisterter bereit für neue Taten.

Mehr darüber demnächst in diesem Blog…

 










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